Mainz. Im Internet gibt es offenbar immer mehr rechtsextreme Inhalte. Die Zentralstelle der Länder jugendschutz.net registrierte 2012 einen Anstieg der rechtsextremen Angebote auf Facebook, Twitter und YouTube um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt seien 5500 Beiträge beanstandet worden, heißt es im am Montag veröffentlichten Jahresbericht der Jugendschutzstelle.

Auch für islamistische Hasspropaganda spielten Internet-Plattformen eine zunehmend wichtige Rolle. So würden über Facebook und YouTube Kämpfer für den Heiligen Krieg rekrutiert und antisemitische oder demokratiefeindliche Auftritte von Hasspredigern sowie Hinrichtungsvideos verbreitet. Einzelne Videos verzeichneten bis zu 300.000 Zugriffe.

Das Eingreifen von jugendschutz.net habe 2012 dazu geführt, dass mehrere Tausend Videos bei YouTube wegen jugendgefährdender Inhalte gelöscht oder für Zugriffe aus Deutschland gesperrt worden seien. Allerdings sei auf Beschwerden nicht immer schnell genug reagiert worden, und gelöschte Inhalte wurden häufig erneut eingestellt.

Auch bei sogenannten Microblogging-Diensten wie etwa Twitter seien 2012 zahlreiche jugendgefährdende Inhalte gefunden worden, vor allem Links zu kinderpornografischen Darstellungen oder volksverhetzenden Aussagen. Twitter entferne allerdings mittlerweile standardmäßig kinderpornografische Tweets.