Das 29. Internationale KurzFilmFestival präsentiert Petitessen, Rentiere und einen Schatz. Das nordische Volk Sápmi, Filme von ihm und über es stehen dabei im Mittelpunkt.

Hamburg. Amerika war 2012 der Länderschwerpunkt, diesmal ist es Sápmi. So nennen die Sami ihr Land, das an keiner Grenze Halt macht und von Teilen Norwegens über Schweden und Finnland bis nach Russland reicht. Das nordische Volk, Filme von ihm und über es stehen im Mittelpunkt beim 29. Internationalen KurzFilmFestival, das am heutigen Dienstag in zwei Kinos eröffnet wird.

Die Auftaktveranstaltung im Zeise ist zwar bereits ausverkauft, aber für die neue Spielstätte, das Rialto in Wilhelmsburg, gibt es noch Karten. Dort beginnt die Veranstaltung um 20 Uhr. Insgesamt zwölf Kinos und Sonderspielstätten zeigen fast 400 Filme aus etwa 50 Ländern. Als „kurz“ gelten die filmischen Petitessen, wenn sie nicht länger als 30 Minuten sind. In den zahlreichen Programmen nichts zu finden – ist kaum möglich. Angeboten werden der Internationale, der Deutsche und der No-Budget-Wettbewerb. Wer Filme aus der Hansestadt mag, ist mit der Pilsner Urquell Hamburg Nacht (Freitag und Sonntag) bestens bedient, für das junge Publikum läuft bereits das Mo&Friese KinderKurzFilmFestival.

„Ich freue mich besonders darüber, dass sich in diesem Jahr so viele Gäste angekündigt haben“, sagt die künstlerische Leiterin Birgit Glombitza über die Resonanz auf Hamburgs ältestes Filmfestival. Mehr als 300 Gäste haben zugesagt. Natürlich auch Sami, die in ihrem Länderschwerpunkt Themen von der Rentierzucht bis zum Eurovision Song Contest abdecken. Die Festivals aus Wien, Winterthur, Oberhausen, London und Prizren präsentieren sich mit eigenen Programmen. In der Reihe „(dark) traces“ schlägt das Festival eine Brücke zur europäischen Videokunst.

Am kommenden Sonnabend wird Giuseppe Gagliano im Lichtmess erzählen, wie er in Göttingen einen Schatz entdeckte. Auf dem Dachboden einer Scheune fand er mit einer dicken Staubschicht bedeckte Kartons. Darin waren Filmrollen mit Kurzfilmschätzen aus 40 Jahren, der Nachlass des Verleihers Walter Kirchner. Seine Tochter Sandra schenkte sie der KurzFilmAgentur, Gagliano zeigt nun einige davon.

2012 kamen etwa 15.000 Zuschauer zu den Vorstellungen. In diesem Jahr geht es thematisch oft um das Leben im Alter und das Sterben. Das Festivalzentrum ist wieder in der Halle 5 im Kolbenhof, Friedensallee 128, untergebracht. Das Fabrikgelände soll möglicherweise verkauft werden, was die Festivalmacher bedauern würden. „Wir bekommen oft nach dem Ende des Festivals noch Anfragen von Künstlern, die das Gelände für eine Performance nutzen möchten“, sagt Glombitza.

29. Internationales KurzFilmFestival 4.–10.6., Kartenhotline T. 391063134; festival.shortfilm.com