Es fällt auf, wie oft Hartmut Uhlemann auf Hamburger Theaterpremieren anzutreffen ist. Der fantasievolle und vielseitige Regisseur interessiert sich ganz offensichtlich für die Arbeit der Kollegen. Nicht unbedingt die Regel in seinem Metier. Deshalb hat er auch keine Sekunde gezögert, das Angebot anzunehmen, als Juror für die Privattheatertage zu arbeiten. "Ich habe mich darauf gefreut", sagt er in seiner ehrlichen, offenen Art. Wer fährt schon zwölf Stunden durch Deutschland in ein Dorf in der Nähe Ulms, um sich die Vorstellung einer ihm unbekannten, kleinen Privatbühne anzusehen? Kann nur ein Theaterbesessener sein.

Dabei hat der drahtige 53-Jährige, der viel jünger wirkt, nichts von einem Exzentriker. Im Gegenteil. Sein ruhiges, harmonisches Wesen verrät: Der Mann ist eins ist mit sich. Uhlemann begann als Schauspieler, beschäftigte sich mit Tanz und Körperarbeit und gibt als Dozent und Regisseur seine Erfahrungen an den Schauspielnachwuchs weiter. Seine Philosophie der sanften Anleitung ist: "Jungen Leuten Freiraum und Harmonie zu geben, das weckt ihre Kreativität und das Selbstgefühl." Auf Uhlemann trifft der Satz zu: "Wer Theater macht, hat keine Hobbys."