Ein Kommentar von Stefan Grund

Hamburg kann der Altonale dankbar sein. Längst ist das internationale Kultur- und Straßenfestival mit mehr als einer halben Million Besuchern jährlich eine Attraktion für die ganze Stadt, für Künstler und Besucher aus aller Welt. Für den umfassenden Erfolg der 17 tollen Tage im wilden Westen der Stadt gibt es drei entscheidende Gründe. Erstens: Die Kultur als Herz und Motor des Festes grenzt es solide von kommerziellen Sauf- und Fressmeilen ab – wie jener, zu der beispielsweise das Alstervergnügen weitgehend verkommen ist, das ja auch mal als internationales Theaterfestival begann. Die nicht gewinn-, sondern gemeinwohlorientierte Ausrichtung bildet dabei eine wichtige Schwelle. Zweitens: Die Altonaer Bevölkerung trägt das Festival mit ihrer Begeisterung. Das gilt nicht nur für die am stärksten betroffenen Ottenser, vor deren Fenstern und Ohren die Kulturtage am Straßenfest-Wochenende tumultierend kumulieren. Alle Anwohner nehmen auch zusätzliches Gedränge im Bahnhof und Gewimmel in den Einkaufstraßen entspannt hin und bleiben neugierig. Drittens: Wirtschaft und Politik in Altona arbeiten gut mit der Altonale zusammen, Einzelhändler lassen ihre Schaufenster von Künstlern gestalten, das Einkaufszentrum Mercado beteiligt sich, die Eröffnung im Rathaus markiert einen neuen Höhepunkt vertrauensvoller Zusammenarbeit. Beispielhaft.