Rund 3000 Besucher feiern mit Bürgermeister und französischer Generalkonsulin

Hamburg. Immer wieder huschten diebisches Grinsen und spitzbübisches Lächeln über die ansonsten schier glücklichen Gesichter der Altonale-Macher. Wie Piraten ein fremdes Schiff hatte das Altonaer Festival am Freitag zur Eröffnung das Bezirksrathaus geentert: 3000 Gäste aus dem Stadtteil und dem Rest der Welt schoben, drängelten und knufften sich geradezu freundschaftlich durch die hohen Gänge und herrschaftlichen Hallen der Verwaltung. Den Kaperbrief hatte der scheidende Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose ausgestellt. Etliche Sicherheitsdienstmitarbeiter hielten die Besucher der Party von Aktenschränken sowie Tresoren mit öffentlichen Stempelmarken und Sozialkassen fern, für die jedoch zu keinem Zeitpunkt echte Gefahr bestand. Revolutionär war bei der Eröffnung der Jubiläums-Altonale Nummer 15 neben dem Veranstaltungsort selbst nur noch das deutsch-französische Kulturprogramm.

Nach der offiziellen Festivaleröffnung durch Generalkonsulin Sylvie Massière und den Ersten Bürgermeister und Altonaer Bürger Olaf Scholz (SPD) im Innenhof legten die Künstler los. Ganz im Stile einer guten Straßenperformance kam es vor dem Absperrgitter vor dem Rathaus zu pseudopolitischen Improvisationen der deutsch-französisch-chinesischen Projekt-Theatergruppe Helix, die im Stile einer pantomimischen Occupy-Bewegung ihre eigenen Wasserwerfer (ausgestattet mit wassergefüllten Luftballons) dabeihatte, um sich samt Protestattitüde gleich selbst wegzuspülen.

Im ehrwürdigen Kollegiensaal kam es zu gefeierten Pop-Konzerten der Hamburger Bands Katriana, Tante Polly und Mia Dieckow, während im Innenhof Tänzer der Swingwerkstatt eine enorm flotte Sohle aufs Parkett legten, auch hier spielten Bands. Selbst im geräumigen Eingangstreppenhaus wurde es eng, als 100 Sänger aus Altonaer Chören die Ode an die Freude sangen, während all jene einen Platz suchten, die das Publikum zu bilden wünschten. Innovativ geriet der Auftritt des charismatischen Klangkünstlers Christian von Richthofen im historischen Holztreppenhaus. Ein wahrlich gelungener, bunter Einstieg in die Altonale.