In so einem Haus möchte man wohnen: eine vom Licht durchflutete Villa im Grünen. Das Haus Tugendhat steht im tschechischen Brno und wurde 1930 erbaut. Auftraggeber war die Industriellenfamilie Tugendhat, die 1938 emigrieren musste. Danach wurde das Haus erst zum Repräsentationsort der Nazis, später der Kommunisten; 1992 wurde hier die Teilung in Tschechien und Slowakei beschlossen und verkündet, später diente es als Kulisse für Werbespots und Spielfilme. Die jetzt in der Schweiz lebende Familie bemühte sich um die Restaurierung und Rückgabe der Villa. 2001 als Unesco-Weltkulturerbe anerkannt, begannen die Restaurierungsarbeiten erst Jahre später.

Dieter Reifarth erzählt von Vertreibung und Umgang mit Eigentum, das öffentlich geworden ist, von Schwierigkeiten totalitärer Machthaber im Umgang mit einem avantgardistischen Gebäude bis zur Frage, wie dessen Restaurierung aussieht. Dafür befragt er 31 Betroffene. Weniger wäre mehr gewesen, informativ ist der Film dennoch.

++++- „Haus Tugendhat“ D 2013, 117 Min., o. A., R: Dieter Reifarth, täglich im Abaton; http://tugendhat.pandorafilm.de