Hamburg. Rasanter Anlauf zum Endspurt. Nach zwei Jahren ist die Lehrzeit der ersten Tänzergeneration des Bundesjugendballetts (BJB) um. Für einen großen Auftritt eroberte sie sich ein letztes Mal die Kampnagel-Bühne und zeigte acht von Volksliedern und -tänzen inspirierte Kurzchoreografien unter dem Titel „Simple Gifts“ – als Abschiedsgeschenk und Dank an Choreografen, Mentoren und Publikum, das die hinreißende, exzellent tanzende Truppe gebührend und herzlich feierte.

Neoklassischer Stil, oft auf Spitze, mehr oder weniger gebrochen durch Alltagsbewegungen und Modern Dance, prägt den Reigen der Kunstlieder, interpretiert von einem vorzüglichen jungen Sängertrio, dem Asasello-Quartett und Stipendiaten der Akademie des Festivals Heidelberger Musikfrühlings, das den Abend koproduzierte.

Originell „gegen den Strich“ choreografierte einzig Maša Kolar die Tangolieder von Carlos Gardel. Auf allen vieren schiebt das tolle Frauen-Trio im Rhythmus über den Boden, die Jungs hechten, rennen und springen mit ihnen aus der BJB-„Krabbelstube“ ab ins Berufsleben. Yukino Takaura geht zum Nederlands Dans Theater II, Maurus Gauthier zu Gauthier Dance nach Stuttgart. Winnie Dias und Graeme Fuhrman kommen ins Hamburg Ballett, Madoka Sugai und Nicolas Gläsmann, ein auffallender „Gast“ aus der Ballett-schule, zum BJB. Insofern ist es doch eine Art Hamburg Ballett II – denn die Hälfte der Tänzer sind Ballettschüler, auch im neuen BJB-Ensemble.

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