Endspurt vor der Sommerpause mit „Lenz – eine Erinnerung“ am Thalia Gaußstraße

Thalia Gaußstraße. Der Schriftsteller Jakob Michael Reinhold Lenz, seine Wanderung durchs winterliche Gebirge und sein sich verschlechternder Geisteszustand dienten dem Schriftsteller Georg Büchner als Vorlage für seine Novelle „Lenz“. Als angehender Arzt folgt Georg Büchner Lenz’ zunehmender Verdüsterung mit mikroskopischem Interesse, als Schriftsteller schildert er einige Tage in dessen Leben: den Frieden, der Lenz überkommt inmitten der Pfarrersfamilie Oberlin, bei der er Zuflucht gesucht hat, seine besinnungslose Angst in einsamen Nachtstunden, klarste Momente und abgrundtiefe Verwirrung. Seine Mitmenschen und deren Alltag erscheinen dem Sturm-und-Drang-Dichter wie ein Theaterspiel.

Der Schauspieler und Regisseur Wolf-Dietrich Sprenger hat nun, mit dem Komponisten und Musiker Claus Bantzer, einen Lenz-Abend inszeniert, für den Bantzer einen sphärischen Klangraum schafft, der die Stimmungen und Gefühle des geistig verstörten Lenz auf eindringliche Weise darstellt und intensiviert. Lenzahnt, dass er eine unabwendbare Krankheit hat. Zwischen Wahn und Klarheit wechseln seine Zustände. Trotz der Fürsorge des Pfarrers Oberlin, der als Seelsorger, Sozialreformer und Psychologe bekannt ist, verschlechtert sich Lenz’ Zustand. Schließlich lebt er nur noch „so dahin“.

„Georg Büchner: Lenz – eine Erinnerung“ Fr 24.5., Mi 29.5., Do 6.6., jeweils 20.00, Thalia Gaußstraße (Bus 2), Gaußstraße 190, Karten zu 20,-/9,- unter T. 32 81 44 44; www.thalia-theater.de