Ein Prosit von Thomas Andre

Coca-Cola ist ein Mythos, die Brause schmeckt gut und macht dick, keiner kennt das Geheimrezept. Coca-Cola war mal ein Freiheitsversprechen, einfach deswegen, weil sie aus Amerika stammt. In Australien wollte zuletzt keiner mehr die berühmteste Marke der Welt trinken. Die Jugend trinkt lieber… ja, was eigentlich? Kräuterlimo? Coca-Cola kann jeglichen Verlust an Beliebtheit aber nicht auf sich sitzen lassen, denn der Zuckersaft will keineswegs nur auf die Verankerung in der Popkultur bauen: Ist ja schon eine Weile her, dass Mel Ramos Colaflasche und Playmate zum Pas de deux bat oder Andy Warhol Coca-Cola malte. Nein, Cola muss getrunken werden – hektoliterweise. Pop kommt schließlich von populär. Und was wäre populärer, als den weltberühmten Markennamen durch einen Vornamen zu ersetzen? So geschehen zunächst im colakriselnden Australien und nun auch in den ersten europäischen Ländern. Die national jeweils 150 populärsten Namen schmücken nun die Getränkebehältnisse. Julia-Cola, Marie-Cola, Christian-Cola – das nennt man Personalisierung, und so wird die große Welt ganz klein.

Eine Cola, die den eigenen Namen trägt – warum nicht? Der in Deutschland durchaus öfter vorkommende Fritz muss aus nahe liegenden Gründen (Fritz-Cola!) aber auf sein Privatgebräu verzichten.