Hamburg. Sechs Studioalben und kein bisschen anders. Das ist die Bilanz, hört man das neue Album der Sportfreunde Stiller. Okay, hier und da ein wenig poppiger, opulenter, erwachsener. Aber während andere Bands sich neu erfinden, geben die drei Bayern ihren Fans die Fortsetzung dessen, was gefällt. Auf „New York, Rio, Rosenheim“ schrauben sich Gitarre und Keyboard nach wie vor zur Verheißung hoch. Und Peter Bruggers Stimmer klingt gewohnt überdeutlich, wenn er seine lebensbejahenden Songs zwischen Rock und Indiepop, Wortwitz und Pathos singt.

Die „Sportis“ haben stets sehr mit den Massen kokettiert. Und auch, wenn ein Fünfe-gerade-sein-lassen-Lied wie „Unter unten“ kritische Töne birgt, wird es mit seinem „Dödödö“-Chor gewiss zum Junggesellenabschiedshit. Rammsteinig tönt hingegen die etwas plumpe „Fifty Shades Of Grey“-Nummer „Es muss was Wunderbares sein (von mir geliebt zu werden)“. Musikalisch überrascht das Stück „Let‘s Did It“: Sportfreunde go Nonsens-Techno. Falls jemand aber einen Hit fürs Champions-League-Finale sucht: Fehlanzeige. Es gibt keinen Fußballsong.

Sportfreunde Stiller: „New York, Rio, Rosenheim“ (Universal)