Cannes. Die Filmfestspiele in Cannes haben ihren ersten Schocker: Das äußerst brutale Drogendrama „Heli“ über den Narco-Krieg in Mexiko hat Publikum und Kritiker bei dem Festival an der Côte d'Azur verstört. Der mexikanische Regisseur Amat Escalante betonte jedoch, er sehe es als seine Pflicht, die Gewalt zum Thema zu machen, die Tausende Mexikaner das Leben gekostet hat. Es sei seine Verantwortung, „Gewalt zu zeigen, wie sie sein sollte – traurig und unschön und sehr schmutzig und ein Albtraum“. Der 34-Jährige ist der jüngste der 20 Regisseure, die sich um die Goldene Palme bewerben. Der Preis wird am 26. Mai vergeben.

Der berühmte rote Teppich von Cannes sorgt derweil für Unmut: Umweltschützer protestieren dagegen, dass er bis zu dreimal täglich ausgetauscht und durch einen fabrikneuen Teppich ersetzt wird. Der rote Teppich wird vor dem Eingang des Festival-Palasts ausgerollt und hat in etwa die Größe eines Tennisplatzes. Über ihn liefen in diesem Jahr bereits Stars wie Steven Spielberg, Leonardo DiCaprio oder Nicole Kidman.