Der Animationsfilm „Epic – Verborgenes Königreich“ setzt neue Maßstäbe

Mary Katherine ist 17 Jahre alt, ein cooler Teenager, der lieber MK genannt werden möchte. Es ist noch nicht lange her, dass ihre Mutter gestorben ist. Nun zieht MK wieder bei ihrem Vater ein. Professor Bomba ist ein liebevoller Mann, aber als Forscher erfüllt er so ziemlich alle Klischees der Weltfremdheit. Er ist immer noch ein totaler Nerd, wenn es um seine Forschung geht. Er glaubt, dass es eine Welt mit kleinen Wesen gibt, denen er mit zahlreichen Überwachungskameras auf die Spur kommen will. MK tut das als Spinnerei ab, bis sie selbst durch ein magisches Ereignis in ihrer Körpergröße auf Insektengröße zusammenschrumpft und Bestandteil dieser Welt wird. Regiert wurde das Waldreich von einer Königin, die gerade gestorben ist. Jetzt kämpfen ihre Anhänger, die Leafmen, gegen die fiesen Buggers um den Erhalt ihrer Welt und suchen eine Nachfolgerin. Das geht natürlich nur mit Hilfe von MK, die ihrerseits die Unterstützung ihres Vaters gebrauchen könnte. Aber der kann sich überhaupt nicht erklären, wo seine Tochter abgeblieben ist. Die hat sich mittlerweile mit Nod zusammengetan, einem gut aussehenden Leafman, der fast so rebellisch ist wie sie.

Es ist nicht so sehr die Geschichte – den Kampf Gut gegen Böse hat man im Kino schon oft gesehen. Es sind auch nicht die „Hauptdarsteller“, obwohl MK und Nod als Mini-Öko-Romeo und -Julia funktionieren. Was den Reiz von „Epic“ ausmacht, sind die im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch animierten Bilder und Hintergründe.

Regisseur Chris Wedge hat hier mit seinen Mitarbeitern eine 3-D-Welt geschaffen, die so detailliert und liebevoll animiert ist, wie man es bisher im Trickfilm kaum je gesehen hat. Die Leafmen jetten in ihren Blätterrüstungen auf dem Rücken von Kolibris durch die Luft, die Kampfszenen sind voller Dynamik, der Humor rettet die Handlung gerade so eben vor der Botschaft umweltschützenden Gutmenschentums. Die beiden albernen Schnecken sind als Sidekicks und Comedians ein großartiges Schleimduo. Wedge („Robots“) der zu den Gründern des Blue Sky Studios zählt, aus dem die „Ice Age“-Filme kamen, setzt hier neue Maßstäbe. Das Kinderbuch „The Leaf Men and the Brave Good Bugs“ lieferte ihm die Vorlage, eigentlicher Auslöser war aber eine Kunstausstellung über geheimnisvolle Fantasiewelten im Wald. „Ich dachte sofort, dass darin die Idee für einen wunderbaren Film steckt“, sagte er – und sollte Recht behalten.

++++- „Epic – Verborgenes Königreich“ USA 2013, 104Min., ab 6 J.; R: Chris Wedge, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa Filmstudio, UCIMundsburg/Othmarschen-Park/Wandsbek; www.epic-verborgeneskoenigreich.de