Mit den Frauen will es nicht klappen bei Wolfram, seinen 30. Geburtstag verbringt er allein in einem österreichischen Kloster. Das Jahr davor hat er mit seiner Videokamera dokumentiert: Internetdating, die regelmäßigen Sitzungen bei einer Beziehungsberaterin, ein Versuch mit zwei Stylistinnen, den Mut, endlich mit seiner Mutter darüber zu sprechen – Wolfram ist das, was man einen Dauersingle nennt, seine erste Beziehung hat er noch vor sich. Das vor der Kamera zuzugeben erfordert Mut.

Den beweist der Münchner Filmemacher Wolfram Huke mit „Love Alien“, seinem ersten Langfilm. Er beweist aber ebenso ein Gespür für (Selbst-)Ironie, wenn er die Kamera auf sich selber oder sein Gegenüber richtet und auch Fragen zulässt, die in ihrer Direktheit und in ihrem intimen Charakter Grenzen überschreiten. Das macht diesen kleinen Film ganz groß. Wolframs Mutter hat also glücklicherweise unrecht, wenn sie nach einem Blick auf das Treatment meint, „das wird ja ein trauriger Film“.

++++- „Love Alien“ Deutschland 2012, 72 Minuten, o. A., R: Wolfram Huke, täglich im 3001 Kino; www.love-alien.de