Die Hamburger Ska-Punk-Band Rantanplan stellt ihr neues Album im Molotow vor

Hamburg. „Pauli“ heißt das neue Album von Rantanplan. Wie der Stadtteil. „Es ist ein Konzeptalbum geworden“, sagt Torben Meißner, seit 18 Jahren Sänger der Hamburger Ska-Punk-Band. „Hier leben wir, hier arbeiten wir, das war eine schöne Idee.“

Von der Verklärung des Kiezes ist das Sextett in den neuen Songs weit entfernt. Der Eröffnungssong „Natural Born Altona“ ist eine von einem schnellen Beat angetriebene Ablehnung all der Neubauten und Glaspaläste. „Wir sind Punks und haben was zu meckern“, sagt Meißner in breitem Hamburger Tonfall. „Hier stehen mir zu viele Luxusautos mit Münchner Kennzeichen rum. Die Typen steigen aus, sagen ,Ist toll hier. Habe ich gekauft‘, und schon gehen die Mieten 200 Euro rauf. Das ist eine Form von Gewalt.“

Rantanplan hält mit knallhartem Ska-Punk dagegen. Die Band hat einige Jahre kein Studioalbum mehr rausgebracht, in den vergangenen Jahren gab es einige Umbesetzungen. Schlagzeuger und Bassist wurden neu besetzt, der alte Trompeter Ulf Werner kehrte zurück. „Wir mussten uns als Liveband erst einmal wieder finden, bevor wir neue Songs geschrieben haben“, sagt Meißner. Im vergangenen Herbst ging die Band dann in die Tao-Studios und nahm mit dem früheren Rantanplan-Drummer Benno Oppermann „Pauli“ auf. Auf dem Album, dessen Produktion mit 5000 Euro von der Kulturbehörde unterstützt worden ist, finden sich viele Reverenzen an St. Pauli, an die einstige Fixerstube in der Davidstraße („Schwarzer Hund Davidstraße 35“) oder an die Kneipe Onkel Otto in der Bernhard-Nocht-Straße („Onkel Otto’s Hamburger Fenstersturz“) und auch ein lustiges Lied über Schlepper.

Der Sound der Band, zu der neben der Standardbesetzung Gitarre, Bass, Schlagzeug, ein Trompeter und zwei Posaunisten gehören, geht in die Füße und ist sehr gut tanzbar. „Willensweg“ kommt als ultraschnelle Punknummer daher, „Deutschland du Opfer gib Handy“ hat den typischen schaukelnden Ska-Rhythmus, „Sankt Pauli Skapunk“ erinnert an The Clash. Nachdem Rantanplan, benannt nach dem Hund aus dem Comic „Lucky Luke“, im vergangenen Herbst ihr 666. Konzert im Molotow gegeben hat, wird an diesem Donnerstag im Kellerclub am Spielbudenplatz auch der Auftritt zur CD-Veröffentlichung über die Bühne geben. „Hauptsache, die Fans sind hinterher verschwitzt und glücklich. Dann sind wir zufrieden“, sagt Meißner.

Rantanplan Do 16.5., 21 Uhr, Molotow, Spielbudenplatz 5