In Tibor Rodes Erstlingsroman „Das Rad der Ewigkeit“ geht es um Verschwörungen und geheimes Wissen, basierend auf einer wahren Geschichte aus dem 18. Jahrhundert.

Wie erzählt man einen komplizierten historischen Stoff so, dass er den Leser fesselt? Indem man daraus einen Thriller macht und ihn mit der Jetztzeit verknüpft. Auch bei Tibor Rodes Erstlingsroman „Das Rad der Ewigkeit“ geht es um Verschwörungen und geheimes Wissen, basierend auf einer wahren Geschichte aus dem 18. Jahrhundert. Der Mühlenbauer Johann Bessler, der sich selbst Orffyreus nennt, behauptet, eine Maschine erfunden zu haben, die unendliche Energie liefert – ein Perpetuum mobile. Mit seiner Entdeckung macht er sich nicht nur Freunde; er muss sogar um sein Leben fürchten.

Rund 300 Jahre später fallen ausgerechnet Robert Weber, Patentanwalt aus Hamburg, der sich für wenig außer seinem Beruf und Frauen interessiert, wertvolle Druckplatten in die Hände. Diese führen ihn direkt zur attraktiven Buchrestauratorin Julia Wall, mit der er sich schon bald wie Bonnie und Clyde auf der Flucht befindet. Denn der verschlüsselte Code, den sie bergen, interessiert auch einen Bund mächtiger Wissenschaftler. Im perspektivischen Wechsel wird das Schicksal der miteinander verbundenen Figuren geschildert, wobei der Autor recht flink zwischen den geschichtlichen Orten und dem Heute hin- und herspringt. Wer sich daran gewöhnt hat, wird sich dem Sog der dramatischen Entwicklung kaum entziehen können. Tibor Rode, Jahrgang 1974, begann 2001 mit einer Promotion zu einem energierechtlichen Thema. Dabei stieß er auf den Begriff des „Orffyreischen Perpetuum mobile“, wurde neugierig und schrieb einen Roman darüber. Aus der Doktorarbeit wurde allerdings nichts.

Tibor Rode: „Das Rad der Ewigkeit“ Lübbe. 587 Seiten, 19,99 €