Kleinkunstpreisträger Matthias Brodowy hat im Lustspielhaus Hamburg-Premiere mit „Kopfsalat“

Lustspielhaus . Der Satz ist ihm fast unangenehm, doch der legendäre Hanns Dieter Hüsch hat ihn geäußert, als er über Matthias Brodowy sagte: „Der Mann erinnert mich an mich, als ich jung war.“ In Moers erhielt Brodowy 1999 vom Schirmherrn den niederrheinischen Kabarettpreis Das schwarze Schaf. Nicht nur deshalb ist der 2005 gestorbene Hüsch Brodowys Vorbild.

2013, mehr als ein Dutzend Ehrungen später, hat Brodowy wie Hüsch den Deutschen Kleinkunstpreis erhalten, in der Sparte Chanson mit seinen Begleitmusikern Wolfgang Stute und Carsten Holmes. Der Hannoveraner hat indes parallel an seinem achten Soloprogramm geschrieben — und das Chaos seiner Gedanken in diesen hektischen Zeiten zum „Kopfsalat“ verarbeitet. Beratend zur Seite stand dem zweifachen Vater mit dem Hamburger Impro-Anarcho Rolf Claussen ein Bruder im Geiste.

„Chaos ist Freiheit“, hat Brodowy erkannt. Nicht das Chaos sei schuld an den herrschenden Verhältnissen, sondern die Logik, meint der 40-Jährige. Die will er bei seiner Hamburg-Premiere mit einem Mix aus Stand-up-Kabarett, Klavierspiel und Lesung heiter bis kritisch hinterfragen. Nicht der Stil, seine philosophische Weltsicht ähnelt jener Hüschs: „Kabarett muss nicht zynisch sein, wichtig sind eigene Unzulänglichkeiten“, sagt Brodowy.

„Kopfsalat — Das Chaos-Kabarett“ HH-Premiere Mo 13.5., 20.00, Lustspielhaus (U Hudtwalckerstr.), Ludolfstr. 53, Karten zu 13,- bis 24,-: T. 55 56 55 56