Nach heftigen Proteste wird der Stoff nur noch als Konzert aufgeführt.

Düsseldorf. Nach heftigen Protesten wegen der drastischen Darstellung von Nazi-Erschießungen und Tod in Gaskammern wird die Wagner-Oper „Tannhäuser“ in Düsseldorf seit Donnerstag nur noch als Konzert aufgeführt. Damit reagierte die Leitung der Deutschen Oper am Rhein auf die scharfe Kritik an der Inszenierung seit der Premiere. Der Oper sei zwar im Vorfeld bewusst gewesen, dass Konzept und szenische Umsetzung von Burkhard C. Kosminski „kontrovers aufgenommen werden würden“, hieß es. „Mit allergrößter Betroffenheit reagieren wir jedoch darauf, dass einige Szenen, insbesondere die sehr realistisch dargestellte Erschießungsszene, für zahlreiche Besucher sowohl psychisch als auch physisch zu einer offenbar so starken Belastung geführt haben, dass diese Besucher sich im Anschluss in ärztliche Behandlung begeben mussten.“

Die Leitung des Hauses will „eine solch extreme Wirkung unserer künstlerischen Arbeit nicht verantworten“. Szenenänderungen habe Regisseur Kosminski aus künstlerischen Gründen abgelehnt. „Selbstverständlich haben wir auch aus rechtlichen Gründen die künstlerische Freiheit des Regisseurs zu respektieren, Kritik an der in die NS-Zeit gerückte Inszenierung der Wagner-Oper hatten auch Vertreter von jüdischen Gemeinden geübt.