Eine Spielanalyse von Kai-Hinrich Renner

Die Kollegen von „Focus Online“ haben eine bemerkenswerte Erklärung dafür gefunden, warum Hans Leyendecker von der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nicht ganz so begeistert davon sind, dass der Steuerhinterzieher Uli Hoeneß Präsident des FC Bayern München bleiben darf. Der Journalist Leyendecker sei nämlich „glühender BVB-Fan“, den nicht nur sein „schwarz-gelbes Redaktionsbüro als Hardcore-Anhänger“ von Borussia Dortmund ausweise. Shocking!

Noch erschütternder verhält sich der Fall Steinbrück: Der Genosse sitze sogar im Aufsichtsrat der Dortmunder, die ihm diesen Dienst mit 10.000 Euro pro Jahr vergelten. Ganz bestimmt nur aus Versehen haben die Münchener Kollegen vergessen zu erwähnen, dass ihr Herausgeber Helmut Markwort als Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern mitverantwortlich dafür ist, dass Hoeneß weiterhin seines Amtes walten darf. Auch Markwort erhält für seine Tätigkeit ein schönes Salär. Die FC Bayern München AG zahlt ihrem neunköpfigen Aufsichtsrat 420.000 Euro pro Jahr. Rein rechnerisch überweist die AG Markwort jährlich 46.666,67 Euro für seine Dienste.

Der „Focus“ hatte übrigens zuerst über Hoeneß‘ Steuerprobleme berichtet. Dass der Uli dem Helmut die Story gesteckt haben könnte, damit er darüber in seinem „Focus“ schreiben ließ, bevor der böse BVB-Leyendecker von der „SZ“ Wind davon bekam – nein, das ist völlig unvorstellbar.