„I got stupid fingers“, ich habe dumme Finger, sagt der Protagonist von „The Life of Riley“ im Laufe dieser Dokumentation. Das ist gewaltig übertrieben, denn seine Fingerfertigkeit hat ihn gerade berühmt gemacht. B.B. King kennt kaum noch jemand unter seinem Geburtsnamen Riley. Das Kürzel B.B. erwarb er sich während seiner Zeit als Radio-DJ, es steht für „Blues Boy“. Heute gilt der 87-Jährige als „King of the Blues“ oder, wie Eric Clapton es in diesem Film sagt, als Großmeister. Regisseur Jon Brewer hat historische Aufnahmen von B.B. gesammelt, dessen Leben er in einigen Sequenzen von Schauspielern nachspielen ließ. Fast den gesamten Gitarrenadel von John Mayall über Carlos Santana bis zu Johnny Winter, aber auch Bruce Willis und Barack Obama huldigen Mr. King vor der Kamera. Als historisches Dokument ist der Film gelungen, allerdings baut der Regisseur viel zu sehr auf seine prominenten „talking heads“, vergisst dabei die großen Kinobilder und ist manchmal allzu hymnisch.

+++-- „B.B. King: The Life of Riley“ USA 2012, 119 Min., o. A., R: Jon Brewer, D: B.B. King, Eric Clapton, Barack Obama, täglich im Koralle, 3001