Auch Feridun Zaimoglu liest beim Treffen im Literaturhaus

Literaturhaus. Die österreichische Indie-Rockband Ja, Panik nannte 2009 eines ihrer Alben „The Angst And The Money“. Das beste Stück hieß „Alles hin, hin, hin“. Bündiger kann man den Renommeeverlust des Kapitalismus nicht beschreiben. In Hamburg beschäftigt sich von diesem Montag bis Mittwoch eine Literaturtagung mit dem „Gespenst des Kapitalismus“, wie auch der Titel eines Buches Joseph Vogls lautet.

30 Autoren und Kritiker diskutieren bei der „Hamburger Begegnung“ über die Ästhetik der Finanz-, Geld-, Europa- und Geldkrise in der Literatur. Die hat sich, zum Beispiel in Person von Rainald Goetz, Thomas von Steinaecker und Nora Bossong zuletzt häufiger auf das Terrain der Marktwirtschaft gewagt. Bestandteil der glänzend besetzten und zum vierten Mal stattfindenden Tagung sind zwei öffentliche Abendveranstaltungen.

Am heutigen Montag spricht Sigrid Löffler über „Goethe und das Geld“. Es wäre sehr verwunderlich, hätte der deutsche Geistes-Heros nicht auch zum weiten Feld der Wirtschaft etwas zu sagen.

Der Dienstagabend bietet einen gut eineinhalbstündigen Blick auf die deutsche Gegenwartsliteratur: Christiane Neudecker, 39, für ihre sprachliche Eleganz schon mehrfach ausgezeichnet, liest aus ihrem aktuellen Roman „Boxenstopp“ (Luchterhand). Und mit dem türkischstämmigen Feridun Zaimoglu ist der Preisträger der Literaturhäuser von 2012 zu Gast. Der 48 Jahre alte Schriftsteller und Bildhauer aus Kiel lotet in seiner neuen Geschichte „Der Mietmaler“ aus, welche Kunst die Liebe besser festhalten kann: Malerei oder Literatur. Sein neues, bei LangenMüller erschienenes Buch hat er selbst mit Frauenporträts gestaltet.

Sigrid Löffler Mo 6.5., 19.30

Feridun Zaimoglu/Christiane Neudecker Di 7.5., 19.30, Literaturhaus Hamburg (U Mundsburg, Bus 6, 172/173), Schwanenwik 38, Eintritt jew. 10,-/8,-/6,-