The Box. Seine Texte hätten die argumentative Tiefe eines Frühstücksbrettchens, hat ihm ein „taz“-Kollege neulich schriftlich an den Kopf geworfen. Für einen Kolumnisten gibt es kaum schönere Komplimente als solche plump verstolperten Pointenkonter. Sie zeigen der Zielscheibe, man wird gelesen, und für wichtig gehalten wird man auch noch. Auslöser war ein Text unter anderem über Antisemitismus und Rassismus, nach dem sich der „taz“-Schreiber nicht entscheiden konnte, ob für ihn „Stammtisch“ oder „Feuilletonist“ die üblere Beschimpfungsvokabel ist.

So gesehen, passt der Journalist und Buchautor Harald Martenstein prima in die Auftaktveranstaltung der Reihe „Zwischen Kopf und Kragen“, die am heutigen Freitag in The Box, dem ehemaligen Theater in der Basilika, startet. Martenstein liest dort Martenstein und spricht anschließend mit Joachim Otte über sich und den Rest der Welt; außerdem stehen Kolumnen, Korrekturen, Korrektive und Korrektheit auf dem Themenzettel. Auf die Reihenfolge darf man gespannt sein. Und da der Berliner „Zeit“- und „Tagesspiegel“-Autor, der auch bei NDR Kultur gehört werden kann, gerade in der Stadt ist, hat ihn auch der Kirchentag eingeladen. Im Ex-Hauptzollamt diskutieren Tina Uebel und Friederike Moldenhauer mit ihm und den Autoren Björn Kern und Benjamin Maack. Über das, was man selbst möchte in der Welt und das, was alles andere von einem will.

„Zwischen Kopf und Kragen“ Fr 3.5., 19.00, The Box (Borselstraße 16f), Borselhof, Eintritt frei„Soviel du brauchst: WELT“ Sa 4.5., 20.00, YACHTclub, Ehemaliges Hauptzollamt (U Meßberg), Alter Wandrahm 19-20, Eintritt frei