Im Ohnsorg-Studio hatte „De Chorproov“ Premiere

Hamburg. Großer Auftritt für Horst Arenthold: Als Dirigent Werner in Dietmar Bittrichs Farce „De Chorproov“ wirft sich der ganze Mann in Pose und feuert im Ohnsorg-Studio sein unkonzentriertes Solistenquartett und manchen Zuschauer zu gesanglicher Höchstleistung an. Denn der Auftritt im Fernsehen und eine Reise in die Karibik stehen auf dem Spiel. Für Regisseurin Sandra Keck und die Akteure Grund genug, alle Komik-Register einer leichtgewichtigen Farce zu ziehen. Sie soll dem Publikum Unterhaltsames im neuen Studio bieten, dessen Jugend- und Abendprogramm Intendant Christian Seeler als überraschend gut angenommen und erfolgreich bezeichnet.

Die Schauspieler empfangen ihre „Kollegen“ vom Gesangsverein. Jeder Besucher erhält eine Chormappe und eine Stimme zugeteilt. „Guten Abend, liebe Gesangsfreunde“, begrüßt Werner das Publikum und fackelt nicht lange: Erst Nasenresonanz üben, dann ist Kanonsingen mit „Viva la Musica!“ zum Aufwärmen angesagt. „Ich tu das doch alles bloß für euch!“, versichert Werner. Arenthold stürzt sich mit Leib und Seele in die Aufgabe, mimt den Diktator und die launenhafte Diva. Er rüffelt Sopranistin Gisela (Tanja Rübcke), die sich oft mehr dem Schminken als ihren Glockentönen widmet. Mezzo Tanja Bahmani gibt die naschende Strickliesel im Batikröckchen (Kostüme: Christine Jacob). Sie ist das „ideale Opfer“ für Werner, um seinen Frust los zu werden. Auch Amoroso-Tenor Klaus (Mark Derichs) und der knorrige Bass und Bauer Heinz (Wolfgang Sommer) sorgen für Zoff, laufen aber beim Gospel-Klassiker „Oh Happy Day“ und der geschmetterten Beschwörungsformel für den Chorerfolg „Simsalabim Bam Basala Du Sala Bim“ zur Hochform auf.

Sandra Keck inszenierte das Mitspiel-Theater als pures Vergnügen für Akteure und Zuschauer. Sie verfasste auch die Liedtexte für „Schnetzels Geburtstagschoral“ oder das „Kuckuck-Potpourri“ und andere Medleys, die Stefan Hiller arrangierte und flott am Klavier begleitet: „Stevie gib doch mal ’nen Ton!“ Natürlich ist Mitsingen freiwillig und kein Zwang, damit alle an dieser turbulenten „Chorproov“ ihren Spaß haben.

Termine: 3.–5.5., 10., 11., 17., 31.5. sowie 1. u. 2.6., 19.30 Uhr, Ohnsorg Theater, Karten unter T. 35 08 03 21.

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