Hamburg. Dieses (Zweier-)Pack schlägt sich zwar nicht, es verträgt sich aber auch nicht so richtig. Genau das macht den Reiz aus vom zweiten Teil der „Männerwirtschaft“, in der sich Jan-Peter Petersen und Nils Loenicker alias Alma Hoppe nach knapp vier Jahren wieder satirisch eingerichtet haben. Auf dieser Basis sticheln Petersen (als unordentlicher, paffender und trinkender Schönheitschirurg) und Loenicker (als penibler, ewig leidender Redenschreiber für Politiker) nicht nur untereinander, sondern gegen die da oben.

Ihr Kabarett gewinnt Tempo dank der Klipp-Klapp-Dialoge. Petersens Solo über die SPD („Sie schafft sich keine Utopien mehr, sie schafft sich ab“) trifft. Die Mischung aus Analyse und Kalauern stimmt, zynischer Gipfel ist ein Gespräch über das Spenden-Merchandising großer Organisationen, etwa mit „Bulimie-Ken“ von der Welthungerhilfe. Etwas ungleich verteilt sind die Pointen auf Petersen, den Hauptautor des Lustspielhaus-Stücks. Daran ändert auch Loenickers Solo mit seiner Rede für Lindner als FDP-Chef in spe wenig. Den Slogan „Gerechtigkeit statt Umverteilung“ dreht Alma Hoppe spöttisch weiter: „Hoeneß statt Finanzamt“.

Und auch das Singen lassen sich die Männer in der Midlife-Crisis nicht verbieten. Petersens Tanzeinlage zu „Weil ich ein Arschloch bin“ mit erstaunlicher Flexibilität in Knien und in den Hüften bleibt am meisten haften.

„Männer in den besten Wechseljahren“ Fr 26.4./ Sa 27.4. u. wieder ab 30.4., Karten: T. 55 56 55 56