Das Kunstfestival Wahrschau widmet sich dem Freibeuter auf der MS „Bleichen“ in Bild, Wort, Ton

MS „Bleichen“. Wo genau in Hamburg hat Klaus Störtebeker ihn denn nun verloren, seinen Kopf? Um Antworten auf diese Frage zu geben, begibt sich das Team des Kunstfestivals Wahrschau auf eine Spurensuche rund um den berühmten Freibeuter.

Zum fünften – und vorerst letzten Mal – laden Freifrau von Schulz und ihre Crew noch bis zum 30. April dazu ein, interdisziplinäre Positionen von Kunst über Theater, Musik und Film bis zu Literatur zu erkunden. Als kulturelles Mutterschiff dient dabei die MS „Bleichen“ bei den 50er-Schuppen am Kleinen Grasbrook auf der Veddel. Und im ausgebauten Rumpf des ehemaligen Stückgutfrachters werden sich am heutigen Freitag bei der „Langen Nacht des Klaus Störtebeker“ Storys und Schräges mit Musik und Mythen mischen.

Jörgen Bracker, einst Direktor des Hamburg Museums, liest aus seinem Buch „Die Reliquien von Lissabon“. In dem Roman, der zu Beginn des 15. Jahrhunderts spielt, befasst sich Bracker mit dem Vermächtnis des Seeräubers. Zudem soll es, um das Werk rund um die legendäre Figur im Zeitraffer zusammenzufassen, eine Klappentextlesung zahlreicher Störtebeker-Bücher mit Schauspieler Stephan Möller-Titel geben. Des Weiteren wird Künstler Hannes Wienert eine Kinderschallplatte nacherzählen. Und das Publikum darf seinen liebsten Piratenfilm wählen.

Für das Wahrschau-Team ist der Begriff Freibeuter übrigens nicht ausschließlich negativ besetzt. Sie assoziieren damit nicht nur Mord und Totschlag, sondern auch ein gewisses Querdenkertum. Ein Kopf ist zu diesem Zweck jedoch empfehlenswert.

Die lange Nacht des Klaus Störtebeker Fr 19.4., 20.00, MS Bleichen (S Veddel oder Boot-Shuttle mit der Barkasse „Claudia“, 19.30 ab Landungsbrücke 10), Australiastr. 50 a; 8,- Ak.; www.wahrschau.com