Kampnagel. Wie übersetzt man das Sonnensystem in Bewegung? Die Hamburger Choreografin Jenny Beyer hat sich zu diesem Thema Gedanken gemacht und tief in der Historie gekramt. Schon der barocke Mensch hat bekanntlich versucht, sich nach dem Verlust des biblischen Weltbildes mit den Mitteln der Kunst seine Existenz im Kosmos zu erklären. Heute ist der Mensch einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt, die ihm suggeriert, dass die Welt mithilfe von technischen Hilfsmitteln beherrschbar sei. Gleichzeitig existieren weiterhin unbekannte Größen wie dunkle Materie, Relativität und Unschärferelation. Diesen Komplex erforscht die international arbeitende Choreografin Jenny Beyer mit zwei Tänzerinnen und zwei Tänzern in ihrer neuen Arbeit „All“, die von Mittwoch bis Sonntag auf Kampnagel zu sehen ist.

Jenny Beyer: „All“ 17.4. bis 21.4., jew. 20.00, Kampnagel (Bus 172, 173), Jarrestraße 20, Karten 12,-/erm. 8,- unter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de