Regisseur und Genre-Fan Rainer Matsutani ist ein solider Mystery-Film mit wohldosiertem Schrecken und unverbrauchten Schauplätzen gelungen.

Spurlos verschwunden ist ihre Vormieterin in dem "Zimmer 205" im Studentenwohnheim, erfährt Neuankömmling Katrin. Doch im Internet gibt es noch Spuren von dieser Annika, sogar auf ein Videotagebuch stößt Katrin. Was da zu sehen ist, wirkt ziemlich unheimlich und lässt sie die studentische Clique, die zu Annika offenbar ein ganz spezielles Verhältnis hatte, in einem zwiespältigen Licht sehen. Und dann häufen sich die Todesfälle in dieser Clique. Sollte tatsächlich Annika als rachsüchtiger Geist dahinterstecken? Oder ist etwa Katrin selbst die Täterin, die sich als Mobbing-Opfer mehr und mehr mit Annika identifiziert? Immerhin ist sie durch ihr Elternhaus vorbelastet, verfügt über einen Medizinschrank voller Psychopharmaka und wurde jeweils als letzte mit den Opfern gesehen.

Den bekennenden Genrefans Rainer Matsutani (Regie) und Eckhard Vollmar (Drehbuch) ist mit "Zimmer 205 - Traust du dich rein?" ein solider deutscher Mystery-Film mit wohldosiertem Schrecken (sowie einem hübschen End-Twist) und unverbrauchten Schauplätzen gelungen, der auch eine Verbeugung vor neueren japanischen Horrorfilmen ist. Dabei verwendet Matsutani aber großen Wert auf die Charakterisierung der Figuren, wobei besonders Jennifer Ulrich ("Wir sind die Nacht", "Die Welle") als junge Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs überzeugt. Dazu gehört aber auch André Hennicke als skeptischer Polizeibeamter, dessen keckes Hütchen ebenfalls Akzente setzt.

Bewertung: empfehlenswert

"Zimmer 205 - Traust du dich rein?" D 2013, 100 Min., ab 16 Jahren, R: Rainer Matsutani, D: Jennifer Ulrich, Julia Dietze, Inez Björg David, Marleen Lohse, André Hennicke, täglich im UCI Wandsbek; www.zimmer205-derfilm.de