Barbara und Nicolas haben sich das Kinderkriegen romantischer vorgestellt, als es in der Realität ist - ein realistisch-komisches Drama.

In einer Videothek in Paris lernen sie sich kennen: Barbara (Louise Bourgoin), eine junge und attraktive Philosophie-Studentin, und der schüchterne Nicolas (Pio Marmai). Erstes Date, erster Kuss, erster Sex, gemeinsame Wohnung, gemeinsamer Urlaub und ein gemeinsamer Wunsch: ein Kind. Während der Schwangerschaft muss sich Barbara mit Übelkeit, Müdigkeit und Verwirrung herumschlagen, von dem brachliegenden Sexleben ganz zu schweigen. Irgendwie sind Barbara und Nicolas noch nicht bereit, Eltern zu werden. "Ein freudiges Ereignis" hatten sie sich anders vorgestellt ...

Nach dem autobiografischen Roman von Eliette Abecassis treibt Regisseur Remi Bezancon zunächst die romantische Annäherung zwischen Mann und Frau voran, mit fließenden Kamerabewegungen und leuchtenden Farben, mit einem Tempo und einem Einfallsreichtum, der fast ein wenig an Jean-Pierre Jeunets "Amelie" erinnert. Mit der Schwangerschaft und vor allem mit der Geburt ändert sich das stilistische Konzept. Härteres Licht und blassere Farben geben dem Film einen realistischeren Anstrich, von nun an geht es thematisch darum, die Mutterrolle anzunehmen und eine glückliche Partnerschaft in eine funktionierende Familie zu überführen.

Bezancon interessiert sich, trotz angestrebter Authentizität, aber eher für die komischen Seiten seiner Geschichte, vom Klamauk - die turbulent aufgeregte Geburtsszene - bis zur überspitzten Figurenzeichnung (insbesondere der Schwiegermutter). Zum Schluss lösen sich die Konflikte in Wohlgefallen auf, und das ist dann doch eine kleine Enttäuschung.

Bewertung: annehmbar

"Ein freudiges Ereignis" F 2011, 109 Min., ab 12 J., R: Remi Bezancon, D: Louise Bourgoin, Pio Marmai, Josiane Balasko, täglich im Passage, Blankeneser; www.einfreudigesereignis-film.de