Bildstarke Dokumentation: “Die Elbe von oben“

Der Titel verspricht mehr als er hält, denn "Die Elbe von oben" von Regisseur Marcus Fischötter zeigt nicht den ganzen Fluss, sondern nur den letzten Abschnitt von Schnackenburg bis nach Cuxhaven, wo die Elbe in die Nordsee mündet.

Statt einer Gesamtsicht ist es ein norddeutscher Heimatfilm geworden, der uns die Flusslandschaft mit grandiosen Bildern vor Augen führt. Kameramann Michael Dreyer nutzte eine Spezialkamera, die an einen Hubschrauber montiert war, sodass er Panoramabilder aus etwa 200 Meter Höhe aufnehmen konnte, die sowohl die topografischen Zusammenhänge wie den ästhetischen Reiz der Flusslandschaft sichtbar machen. Und dann rücken immer wieder Menschen ins Bild, die am Fluss leben und ihre Geschichten erzählen: ein Naturschützer, der die Lebensräume der Elbebiber beobachtet. Der Bürgermeister von Rüterberg, der über den Alltag in der zu DDR-Zeiten komplett abgeriegelten Ortschaft erzählt. Oder ein Bildhauer, der mit seiner Familie in der Abgeschiedenheit einer Elbinsel lebt.

Es ist ein bisschen schade, dass diese Schicksale und Lebenszeugnisse allzu knapp geraten sind. Stattdessen wird man immer wieder durch die wirklich großartigen Luftbilder der Flusslandschaft entschädigt, die auf der Kinoleinwand natürlich viel eindrucksvoller sind als auf jedem noch so großen Fernsehbildschirm.

++++- "Die Elbe von oben" Deutschland 2013, 92 Min., o. .A, Regie: Marcus Fischötter, Kamera: Michael Dreyer, täglich im Abaton; Infos im Internet unter www.im-film.de