Ein Sendehinweis von Holger True

Die ewig gleichen Talkshows, mutlos-quotenfixierte Dauerformate wie die "Feste der Volksmusik", dazu ein großer Verwaltungsapparat und eine erhitzte Debatte über die neue Fernsehabgabe: Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat derzeit viele Probleme und bekommt immer wieder starken Gegenwind. Welche Qualität es allerdings auch zu bieten vermag, zeigt aktuell die Serie "Zeit der Helden", die in dieser Woche täglich ab 20.15 Uhr auf Arte und im SWR läuft. Zwei ganz normale Paare der Generation 40plus sind da zu sehen, die sich plötzlich fragen, ob es im Leben noch mehr geben könnte als das, was sie gerade haben. Ob Glück möglich ist, Aufregung, Abenteuer. Oder ob das jetzt einfach alles so weitergeht mit der okayen Ehe, dem okayen Job, den alltäglichen Kompromissen. Ganz grundsätzliche Fragen sind das, die da an fünf Abenden verhandelt werden, multimediales Begleitprogramm auf einer eigens eingerichteten Website inklusive.

"Zeit der Helden" ist eine Serie, die bewegt und dem nächsten Teil entgegenfiebern lässt. Die nicht auf große Namen, sondern auf starke Schauspieler setzt. Und die nur möglich ist, weil hier Qualität vor Quote geht. Sicher, es braucht für so etwas eine mutige Redaktion, einen fähigen Regisseur und Drehbuchschreiber. Aber es braucht eben auch Geld. Das Geld der Gebührenzahler, unser Geld. Und das ist endlich einmal wieder richtig gut angelegt.