Hamburg. Der Geburtstag von Alma Hoppes Lustspielhaus wird traditionell im März mit einem Kabarett-Fest und einer Gala mit Satirikern aus der ganzen Republik gefeiert. Beim 19. Jubiläum war es einem Zuschauer und einer Zuschauerin doch zu viel: Er konnte Spitzen über Philipp Rösler und Angela Merkel so gar nichts abgewinnen und ging in der zweiten Pause, sie kam erst während des ersten Drittels und entschwand mit Sack und Pack schon wieder während des letzten Drittels.

Die Besucherin hatte den Programmtitel von Florian Schroeder ("Offen für alles und nicht ganz dicht") allzu wörtlich genommen und störte dessen Vortrag auf der verzweifelten Suche nach ihrem Sitzplatz und kam sogar auf die Bühne. Der schlagfertige Wahlberliner Schroeder wies sie smart zurecht und machte mit brandaktuellen Nummern beste Werbung für sein Solo-Gastspiel am 7. und 8. April: von der Fahrt über die Uhlenhorst mit einem Hamburger Taxifahrer ("Hier leben nur alte reiche Säcke und Homos"), über Parodien auf den gebürtigen Uhlenhorster Peer Steinbrück sowie Seitenhiebe auf Berlins Flughafen-Chef Mehdorn.

Dass das Lustspielhaus locker zwei (Polit-)Parodisten verträgt, zeigte Reiner Kröhnert (zu Gast vom 9. bis 13.4.) mit seinem süffisanten Dreier auf die alten Polithasen Genscher, Hajo Vogel und Rita Süssmuth. Stegreif-Kabarettist Thomas Kreimeyer, Schmidt-Komiker Don Clarke und Chanson-Nachwuchspreisträger Felix Oliver Schepp vom Theaterschiff gratulierten mit ihren lustvollen Debüts im Lustspielhaus. Welch satirische Bandbreite die Hansestadt außerdem hat, zeigten Kerim Pamuk mit seinen treffenden Persiflagen auf Türken und Deutsche sowie Lutz von Rosenberg Lipinsky mit dem starken Schlussakt aus seinem preisverdächtigen Programm "Angst.Macht.Spaß" (Solo am 21.5.).

"maschek" Mo 25.3., Alma Hoppe: "Wir dürfen alles" Di 26.3.-Sa 30.3., Karten: T. 55 56 55 56