Nachwuchs-Festival Kaltstart fehlen 5000 Euro für sein munteres Sommerprogramm

Hamburg. Das Theaterfestival Kaltstart ist eine Hamburger Errungenschaft, eine Talentschau, praktisch so etwas wie das Reeperbahn-Festival der dramatischen Kunst. Sechs spezielle Nachwuchsfestivals, von Arbeiten der Theaterakademie über die junger Profis der Stadt- und Staatstheater bis hin zur freien Szene zeigen im Sommer (15. bis 29. Juni) Stücke und Performances. Mit der Autorenlounge gibt es gar eine eigene Sparte für junge Dramatiker. Gespielt wird hauptsächlich im Schanzenviertel, im Haus III&70 und Open Air um das Kulturhaus herum.

Kaltstart wird seit 2012 mit 10.000 Euro jährlich öffentlich gefördert. Damit fehlen nach einer Kürzung der höheren Anschubfinanzierung von 16.700 Euro im Jahre 2011 dauerhaft rund 5000 Euro "Support", Neudeutsch für Unterstützung oder Stütze, pro Festival. Diese will der Trägerverein nun mit einer sogenannten Crowdfunding-Aktion erzielen. "Crowdfunding", Neudeutsch für Bettelbrief oder Spendenaufruf, richtet sich im Gegensatz zur gezielten Ansprache von möglichen Mäzenen oder Sponsoren an die "Crowd", mithin die "Menge", also an alle. Der zugrunde liegenden Idee zufolge macht Kleinvieh auch Mist. Der Mindestspendenbetrag wirkt mit fünf Euro fünfundfünfzig denn auch passabel niedrig. Interessanter Weise ist der Spendenlust (Crowdfunding-Support-Fun) auch eine Obergrenze gesetzt: Mehr als fünfhundertfünfundfünzig Euro (in Worten, unter 500 Euro entbehrlich) soll niemand geben.

Obwohl die meisten Schauspieler nicht in Serien-Staffeln mitspielen, haben Sie die Danksagungen an Spender je nach Beitrag gestaffelt. Als Dankeschön erhalten die Edlen "5,55 Euro: Ewiger Dank!; 11 Euro, Ewiger Dank plus!; 22 Euro, Kaltstart zum Mitnehmen! Undsoweiterundsofort. Die Beteiligung am Crowdfunding per Klick im Internet läuft in diesem Jahr noch 55 Tage und jetzt schon erheblich besser als im vergangenen Jahr (319,10 Euro).

14 Supporter, Neudeutsch für Unterstützer, hat Kaltstart 2013 bereits, gespendet haben sie zusammen 851,32 Euro. Es muss also nach Adam Riese Abweichungen von den vorgeschlagenen Schnapszahl-Spendenhöhen gegeben haben. Um eine Schnapsidee handelt es sich ohnehin nicht. Immerhin unterstützt neben der Kulturbehörde auch die "Zeit"-Stiftung das lebendige Nachwuchsfestival.

Kaltstart-Crowdfunding unter www.startnext.de