Eine Ausstellung mit Werken von Markus Lüpertz in der Axel-Springer-Passage

Hamburg. Die wahren Fürsten finden sich heute in der Malerei. Markus Lüpertz gilt als aktuell Amtierender auf dem Thron der künstlerischen Selbstinszenierer. Zum 30. Jubiläum einer deutschen Frauenzeitschrift stellt er bis zum 22. März in der Axel-Springer-Passage nicht nur Zeichnungen, Skulpturen und Grafik aus, sondern stiftet auch noch ein besonderes Werk, sein "Bild der Frau".

Die skulpturale Hommage an das weibliche Geschlecht trägt den Titel "Fortuna". Das bronzene Abbild der Glücks- und Schicksalsgöttin reiht sich ein in Lüpertz' Auseinandersetzung mit dem Personal der Mythologie. "Das Interessante an dieser Figur ist, in welcher Form man sie in einer sehr freien und unillustrativen Art und Weise umsetzen kann", sagt Lüpertz. Auch in "Fortuna" kehrt er das Wesenhafte hervor, modelliert weder Idealtypisches noch genuin Schönes, sondern eine Person mit ausladenden Formen, den Kussmund unter der Blondfrisur rot gespitzt, das Füllhorn in der Hand.

Die Ausstellung zeigt 45 Arbeiten des 72-jährigen Grafikers, Bildhauers, Malers und ehemaligen Rektors der Düsseldorfer Kunstakademie, der als einer der bedeutendsten Künstler Deutschlands gilt. Darunter zur "Fortuna" gehörende Grafiken, Radierungen und Holzschnitte zu "Hölderlin", Arbeiten zu "Herkules", "Mozart" oder "Beethoven" sowie ältere Kaltnadelradierungen aus der Serie "Titanenschlacht" von 2002. "Ich will nicht provozieren, sondern dass mich alle lieben", so der Künstler. Das gelingt nicht immer. In Bamberg wurde 2006 eine Lüpertz-Skulptur im öffentlichen Raum mutwillig zerstört.

Markus Lüpertz: Zeichnungen, Skulpturen und Grafik bis 22.3., Axel-Springer-Passage, Caffamacherreihe 3, 9 bis 18 Uhr geöffnet