Hamburg. Der Europa-Auftakt der "Greatest Hits Tour 2013" von Alan Parsons Project in der ausverkauften Laeiszhalle war fast ein Heimspiel. Es war gewissermaßen ein Treffen von alten Bekannten, die schöne Erinnerungen teilen. 35 Jahre sei es schon her, dass einige seiner Songs erschienen sind, stellte Alan Parsons fest. Kurze Pause und die sarkastische Frage: "Wie alt fühlen wir uns alle jetzt?"

Alan Parsons war Tontechniker, der bereits mit den Beatles an "Sergeant Pepper" und "Let It Be" gearbeitet und für Pink Floyd "Dark Side Of The Moon" aufgenommen hatte, bevor er 1975 gemeinsam mit Eric Woolfson das Project gründete. In den 80ern setzte der kommerzielle Erfolg mit einigen Top-Ten-Hits ein. 1990 hatte sich das Gründungsduo auseinandergelebt und trennte sich. Was bleibt, ist ein Repertoire, zu dem das Label "kultivierte Rockmusik" passen würde - Unterhaltung auf hohem technischen Niveau, in gepflegtem Rahmen, in den sogar beißende Gitarrenriffs oder ein dynamisch forciertes Zusammenspiel von Schlagzeug und Bass passen.

Der Sound in der Laeiszhalle ist fantastisch, die Lichtregie wirkungsvoll. Die Auswahl der Songs lässt keine Wünsche offen - die Alben "The Turn Of A Friendly Card" und "Eye In The Sky" liefern das meiste Material. Nach zwei Stunden, einer Zugabe und etwas mehr als 20 Songs hatte das Publikum längst nicht genug und forderte ausdauernd und lautstark mehr. Vergeblich. Dabei hätte ein Song von 2010 hier ideal gepasst: "All Our Yesterdays".