Ein Erfahrungsbericht von Holger True

Es beginnt eher unspektakulär an diesem Wochenende, als der ersehnte Frühling plötzlich wieder in weite Ferne rückt und sich ein stahlgrauer Schneehimmel übers Gemüt zu legen droht. Zielloses Surfen im Internet hilft da selten weiter. In diesem Fall aber schon. Weil ich nach ein paar gelangweilten Mausklicks plötzlich auf dem MTV-Video zu Bon Jovis "I'll Be There For You" lande. Eine Rockschnulze klar, aber eben auch ein Song, der Erinnerungen weckt. An einen besonderen Sommer, an alte Freunde - und an ein Album mit noch älteren Fotos, das irgendwo rumliegen muss.

Doch bevor ich zu suchen beginne, geht erst einmal die musikalische Reise in die Vergangenheit weiter. "How Deep Is Your Love" singen die Bee Gees aus meinem PC. Stimmt, das war mal eine wichtige Frage. Und ist es ja eigentlich immer noch. "Feels Like Teen Spirit" von Nirvana, "Upside Down" von Diana Ross, "S.O.S." von Abba, "Let's Dance" von David Bowie: Mit jedem Klick wird das Lächeln breiter und der Wintereinbruch bedeutungsloser. Ich bin "Lost In Music" (Sister Sledge, auch eine Hammernummer!) und surfe begeistert von Song zu Song. Eigentlich doch ganz gut, dass der Winter noch mal zurückgekommen ist.

Musik habe heilende Wirkung, heißt es. Keine Ahnung, ob ein paar YouTube-Clips auch eine Grippe kurieren können. Gegen den Wochenend-Winter-Blues helfen sie allemal.