„Die fantastische Welt von Oz“ entführt mehr als 70 Jahre nach dem Original-Film noch einmal in das Fantasiereich hinter dem Regenbogen.

"Der Zauberer von Oz" ist fest im kollektiven Gedächtnis verankert. Vor allem die Verfilmung von Lyman Frank Baums Kinderbuch, die die MGM-Studios 1939 mit Judy Garland in die Kinos brachten, schuf reichlich Bilder und Songs für den Kanon von Film- und Popkultur. Von den roten Schuhen bis "Over The Rainbow". Mit "Die fantastische Welt von Oz" hat Regisseur Sam Raimi ("Spider-Man") nun eine schöne Hommage an die Technicolor-Fabel von damals geschaffen. Und um das bonbonbunte Fantasiereich darzustellen, macht die 3-D-Technik in dieser Disney-Produktion einmal wirklich Sinn.

Erzählt wird die Geschichte des Zauberers Oscar (James Franco), einem Jahrmarkt-Scharlatan, der nach der Maxime lebt: "Kansas ist voller guter Menschen. Ich aber will nicht gut sein, ich will der Größte sein." Seine Hybris erhält Risse, als er mit einem Wirbelsturm nach Oz gelangt, dessen Bewohner er schließlich mit Mitteln der Illusionskunst gegen böse Hexen verteidigt. Fans des alten Oz-Films fühlen sich direkt wohl in dieser Vorgeschichte um den legendären Magier, denn Personal und Ikonografie wurden eher sanft ergänzt als radikal verändert. Der verheißungsvolle gelbe Ziegelsteinweg ähnelt dem MGM-Vorbild ebenso wie die grüne Smaragdstadt. Es gibt ein Wiedersehen mit dem putzigen Volk der Munchkins. Nur gesungen wird weniger. Aber wie einst geht es darum, mit Hilfe von Gefährten seine Bestimmung zu finden. Dieses starbesetzte, detailreiche Abenteuer ist nichts für Kitsch-Feinde. Aber für all jene, die das Land von Oz ein wenig vermisst haben.

Bewertung: empfehlenswert

"Die fantastische Welt von Oz" USA 2013, 130 Min., ab 6 J., R: Sam Raimi, D: James Franco, Mila Kunis, Rachel Weisz, Michelle Williams, Zach Braff, täglich im Streit's (OF), UCI Othmarschen, UCI Wandsbek; disney.go.com/thewizard