Der kanadische Sänger und Songschreiber stellt sein Album “Forever Endeavor“ im Knust vor

Knust. Als er noch unverheiratet und kinderlos war, hat Ron Sexsmith sich einen Dreck um kommerziellen Erfolg geschert. Er wollte vor allem seine Songs spielen und veröffentlichen. Doch nun ist der 48-Jährige Vater von zwei Kindern, und die kosten Geld. Also versuchte er vor zwei Jahren, den Erfolg bei den Hörnern zu packen, und verpflichtete als Produzent für sein Album "Long Player Late Bloomer" einen Mann namens Bob Rock. Dessen Name ist Programm, denn Rock ist der Mann hinter Metallica und ein paar anderen Bands der härteren Sorte. Die Zusammenarbeit mit Sexsmith haute jedoch nicht wirklich hin, Sexsmiths lakonischer Folkpop und Rocks Faible für Opulenz passten nicht zusammen. Parallel zu den Aufnahmen für "Long Player Late Bloomer" schrieb Sexsmith weitere Songs, und die hat er jetzt unter dem Titel "Forever Endeavor" Anfang dieses Jahres herausgebracht.

Auf dem Album ist wieder der alte Sexsmith zu hören. Der Geschichtenerzähler, der sich in "Nowhere To Go" und "Lost In Thought" seinen Träumereien hingibt, der sentimentale Poet, der in "Me Myself And Wine" von Absturzabenden singt. Sein alter Kumpel Mitchell Froom hat ihn wieder im Studio unterstützt, herausgekommen sind berührende Songs, die mit Streichern, Bläsern und sehnsuchtsvoller Pedal-Steel-Gitarre instrumentiert sind und deutlich auf die 60er- und 70er-Jahre zurückweisen.

Doch die Arrangements sind dezent, vom missglückten Versuch, sich dem Pop-Mainstream an den Hals zu werfen, ist hier nichts mehr zu spüren. Seine leicht brüchige Stimme verströmt jene einzigartige Melancholie, die dem Kanadier viele Fans diesseits und jenseits des Atlantiks beschert haben. Auch wenn der Nummer-eins-Hit noch auf sich warten lässt, Sexsmiths Fans sind wieder glücklich mit dem von ihnen verehrten Sänger.

Ron Sexsmith, Martin & James Mo 4.3., 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Eintritt 34,-; www.ronsexsmith.com