Hannelore Hoger gilt als Grande Dame des Fernsehkrimis. Ein Millionenpublikum verehrt die 71-Jährige glühend für ihre Direktheit, ihren Witz und Charme in der Rolle der Kult-Ermittlerin Bella Block, die die Hamburgerin seit 1993 verkörpert.

Dabei verkürzt das die Vielfalt von einer der besten Charakterdarstellerinnen, die erst kürzlich als grauhaarige Mutter in der Charlotte-Link-Verfilmung "Das andere Kind" zu sehen war und ab Sonntag im St. Pauli Theater im neuen Yasmina-Reza-Stück auf der Bühne steht. Im Theater liegen ihre künstlerischen Wurzeln. Mit 14 Jahren debütierte sie auf der Bühne des Ohnsorg-Theaters und beschloss daraufhin, Schauspielerin zu werden. Sie glänzte an vielen renommierten Häusern, darunter Anfang der 1980er-Jahre am Schauspielhaus in Hamburg. Nebenbei zog sie ihre ebenfalls schauspielernde Tochter Nina Hoger alleine groß.

Auch wenn sie die Figur der Bella Block bald in den verdienten Ruhestand schicken will, ist das für Hoger selbst ein Fremdwort. Das Gerücht, sie lebe auch jenseits des Sets die ruppige Widerborstigkeit der Bella-Block-Figur aus, hält sich hartnäckig. Schauspieler seien einfach furchtbar empfindlich, fast wie kleine Kinder, so Hoger. Konfliktscheu ist sie sicher nicht, mit Peter Zadek war sie 20 Jahre zerstritten, um sich schließlich doch noch zu versöhnen. Eigentlich sei sie ganz pflegeleicht, sagt Hoger. Eben von Kopf bis Fuß eine echte Grande Dame.