Nicht nur Vampire, sondern auch Zombies haben Gefühle - in Jonathan Levines satirisch-romantischer Komödie „Warm Bodies“.

Verhalten sich Teenager nicht gerne mal so? Schlurfen antriebsschwach umher, ziehen sich zurück, hören Musik, denken komplexe Gedanken, doch ihre Äußerungen beschränken sich dann schlicht auf ein "Ähh". So sieht zumindest der Alltag von R (Nicholas Hoult) aus. Den Rest seines Namens hat er vergessen. Denn dieser Typ mit dem ungesunden Teint ist ein Zombie. Und mit R hat Regisseur Jonathan Levine in seinem Film "Warm Bodies" eine Figur geschaffen, die weit mehr mit der Realität der jungen Zielgruppe gemein haben dürfte als etwa Vampirschönlinge.

Mit anderen Untoten fristet R ein trostloses Dasein auf einem alten Flughafen in einer postapokalyptischen Welt. Die restlichen Menschen haben sich vor den Hirnfressern verschanzt und werden von einem Militärtrupp beschützt, den General Grigio (John Malkovich) leitet. Auch seine Tochter Julie (Teresa Palmer) geht in den Außeneinsatz. R tötet zwar ihren Freund, verliebt sich aber zugleich in das Mädchen und rettet es vor seiner eigenen Spezies.

Herausragend bei dieser satirisch-romantischen Komödie (die Liebe lässt das Herz der Zombies bald im wahrsten Sinne des Wortes höher schlagen) ist zum einen der lakonische Tonfall, zum anderen das muntere Spiel mit Zitaten. Vom lustigen Untoten-Styling mit "Pretty Woman" zur Untermalung über eine "Romeo und Julia"-Balkonszene bis hin zu Querverweisen auf das Zombie-Genre. Und wie das Ganze dann in eine Sozialutopie mündet, ohne zu nerven, ist schon sehr gut gelungen.

Bewertung: empfehlenswert

"Warm Bodies" USA 2013, 98 Min., ab 12 J., R: Jonathan Levine, D: Nicholas Hoult, Teresa Palmer, John Malkovich, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; warmbodies-derfilm.de