Schauspieler Volker Lechtenbrink erinnert sich gern an die späten 50er-Jahre

Als wir 1959 mit Bernhard Wicki in Cham im Bayerischen Wald den Film "Die Brücke" gedreht haben, spielte der US-amerikanische Sergeant Ted Turner einen amerikanischen Soldaten, der mit seinen Kameraden die Brücke erobern sollte. Ted war gleichzeitig Discjockey des AFN mit Sitz in München. Er nahm immer wieder, wenn er nach München zurückkehrte, unsere Musikwünsche mit und machte uns dann die große Freude, diese auf AFN zu spielen.

Diese Wünsche waren bunt gemischt, von Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1, das sich Frank Glaubrecht immer gewünscht hatte - dieses spielte Ted dann allerdings nicht in ganzer Länge, sondern nur an -, über sämtliche Elvis-Presley-Nummern auf Wunsch von Fritz Wepper bis zu Songs von Harry Belafonte auf Wunsch von Michi Hinz. Bei Hans Werner Henze, den Folker Bohnet so gern hörte, musste er leider für den AFN passen, und Folker musste sich etwas weniger Anspruchsvolles aussuchen.

Mein Lied war "Tom Dooley" vom Kingston Trio, das mir zu der Zeit nicht aus dem Kopf ging. Zwei Jahre später hatte ich übrigens die große Freude, als ich mich auf Einladung der "Rasselbande" (der damals führenden Jugendzeitschrift) in New York befand, das Kingston Trio live zu erleben - und es startete mit ebendiesem Song. In nostalgischen Momenten lege ich heute immer noch das Kingston Trio auf und schwelge in Erinnerungen an die damalige Zeit. Es gibt halt Lieder, die einen das ganze Leben begleiten.