Der Verein Lukulule bringt “One Day On A Soultrain“ heraus

Fliegende Bauten. Lukulule klingt wie ein Zungenbrecher, steht als Abkürzung aber für Lust an Kunst und Lust am Leben. Damit ist gleichzeitig auch das Motto des Projekts beschrieben. Seit 1999 können Kinder und Jugendliche in dem gemeinnützigen Hamburger Verein Kurse und Workshops belegen. Für die meisten Heranwachsenden, oft mit Migrationshintergrund, sind es die ersten Berührungspunkte mit Kultur. Ob beim Breakdance, mit Hip-Hop, beim Stimmtraining oder Songwriting - ihrer Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt.

Das soll sich auch im neuen Lukulule-Projekt zeigen, dem Musik- und Tanztheater "One Day On A Soultrain". Fast ein Jahr lang haben 50 Jugendliche an dem Stück gearbeitet, das an diesem Mittwoch im Zelttheater Fliegende Bauten Premiere hat. Verantwortlich dafür zeichnet Mable Preach.

Die 30 Jahre alte Hamburgerin, geboren in Frankreich und aufgewachsen in Belgien, war als Kind einer aus Ghana geflüchteten Predigerfamilie früh mit Gospel-Gesang in Verbindung gekommen und fand später über die Beschäftigung mit afrikanischem Tanz zum Hip-Hop. Sie ist heute eine der bekanntesten Hip-Hop-Choreografinnen Hamburgs (u. a. The Dirty Sucks), singt auch und hat schon mehrere eigene Stücke inszeniert, etwa "Ich träumte, ich träume".

Ihren Job als Werbetexterin hat Mable Preach, die bereits beim Lukulule-Vorgängerprojekt H.P.H. Workshops leitete, längst geschmissen. Stattdessen hat sie bei den Proben zum "Soultrain" Wert darauf gelegt, dass die Jugendlichen ihre eigenen Geschichten erzählen. "Wir lassen uns auf ihre Verrücktheiten ein und ihrer Kreativität freien Lauf", sagt Andrea Garroth, die Initiatorin des Vereins Lukulule. Geholfen bei der Umsetzung haben den Jugendlichen auch "König der Löwen"-Tänzer Bisi Bangiwe und Andre Ticoalu, in der Breakdance-Szene bekannt als legendärer Sonny Tee.

Ihre Sehnsüchte und Gedanken, Nöte und Ängste drücken die jungen Tänzer und Sänger nicht nur in eigenen Songs und Choreografien aus. Wenn der "Soultrain" startet, werden sie vom Fischclub begleitet. Die Hamburger Nachwuchsband sorgt dafür, dass musikalische Stationen wie Motown, Pop, Jazz, Soul, Funk und auch Hip-Hop im Streckenverlauf aufeinanderfolgen. Ob auch ein Halt auf freier Strecke erlaubt ist, wird die Premiere zeigen.

"One Day On A Soultrain" Premiere Mi 13.2., auch Do 14.2./Fr 15.2., jew. 20.00 Fliegende Bauten (U St. Pauli), Glacischaussee 4, Karten ab 12,90 (erm. 9,90) unter T. 881 41 18 80; www.lukulule.de