Der Thriller um den prinzipientreuen Gangster mit Jason Statham und Jennifer Lopez in den Hauptrollen überzeugt nur mäßig.

Augen auf bei der Partnerwahl: Parker (Jason Statham) hat mit einer neuen Gang um Melander (Michael Chiklis) einen Jahrmarkt in Ohio überfallen, eingefädelt durch seinen Freund und Schwiegervater Hurley (Nick Nolte). Zwar gibt es reichlich Beute, aber auch mehrere Todesopfer, und das ist Parker, dem so etwas wie Ganovenehre zu eigen ist, gar nicht recht.

Doch es kommt noch schlimmer: Melander und seine Männer wollen das geklaute Geld für die Planung eines noch größeren Coups verwenden. Auch das ist Parker nicht recht. Es kommt zur Schießerei, Parker wird schwer verletzt und als vermeintlich Toter in den Straßengraben geworfen. Auch das ist Parker nicht recht - er sinnt auf Rache. Kaum wieder fit, folgt er Melander nach Palm Beach zum nächsten Tatort, gibt sich als stinkreicher Texaner (nur echt mit Hut) aus und beauftragt Immobilienmaklerin Leslie Rodgers (Jennifer Lopez) mit dem Kauf einer Villa. Leslie, hoch verschuldet und mit einer dominanten Mutter geschlagen, kommt hier etwas spanisch vor, und dann nimmt sie ihr Herz in die Hand: Ob sie nicht irgendwie behilflich sein könne ...

Fleißige Krimileser wissen natürlich Bescheid: Parker ist jener prinzipientreue, coole und sehr einsame Ganove, der seit 1962 in mehr als 20 Krimis von Richard Stark alias Donald E. Westlake Leute beklaute, allerdings nur jene, die auch genug hatten. Westlake erlaubte nur gelegentlich eine Verfilmung seiner Bücher, Parker durfte nie genannt werden. Doch nun ist der Autor tot, und so steht uns - wahrscheinlich - ein mehrteiliges "Parker"-Franchise ins Haus, natürlich immer mit Jason Statham, der seine Bereitschaft schon signalisiert hat.

Ob das ein Versprechen ist, bleibt abzuwarten. Denn 100-prozentig zu überzeugen - das vermag Regisseur Taylor Hackford ("Ein Offizier und Gentleman") mit seinem neuen Film nicht. Dafür orientiert er sich zu sehr an der Ästhetik von Genre-Klassikern wie John Boormans "Point Blank" (1967) oder John Flynns "The Outfit" (1973), die (nach Westlakes Büchern) ähnliche Geschichten von Verrat und Rache erzählten - ohne dass Hackford ihnen das Wasser reichen könnte. "Parker" ist in erster Linie ein Jason-Statham-Film. Wie schon in "The Mechanic" schießt und prügelt er sich durch den halbwegs originellen Plot und steckt ordentlich was weg. Zwischen ihm und Jennifer Lopez knistert es sogar ein wenig. Doch dies ist ein Action-Thriller, keine Romanze. Allzu viele Gefühle stören nur.

Bewertung: annehmbar

"Parker" USA 2012, 118 Min., ab 16 J., R: Taylor Hackford, D: Jason Statham, Jennifer Lopez, Emma Booth, Nick Nolte, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Cinemaxx Othmarschen/Wandsbek; www.parker-film.de