Hamburg. Es ging um Barrierefreiheit und Rundfunkbeiträge, Finanzausgleich und Quoten. Die vergangenen zwei Tage trafen sich die ARD-Intendanten auf dem NDR-Gelände in Lokstedt, am Dienstag stellten der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor und ARD-Programmdirektor Volker Herres der Presse die Tagungsergebnisse vor.

Aller öffentlichen Kritiken zum Trotz hält Marmor den "Grundansatz, künftig nicht mehr Geräten hinterherzurennen" in der Debatte um die neuen Rundfunkbeiträge für richtig. Da seit Januar 2013 auch behinderte Menschen zur Kasse gebeten werden, will man diesen als Gegenleistung mit Programmen entgegenkommen, die auf ihr Bedürfnis zugeschnitten sind. So sei etwa die Anzahl der untertitelten Sendungen von 50 Prozent auf 78 Prozent gestiegen, sagte der ARD-Vorsitzende. Bis zum Herbst soll das komplette Vorabendprogramm untertitelt sein.

Wenn vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Rede ist, geht es immer auch um seine Legitimation. Von dort ist es nur ein kleiner Schritt bis zur Quotendebatte - auch dies ein Thema auf der Intendantensitzung. Der mitunter geäußerte Vorwurf, das Erste erreiche die Menschen nicht mehr, sei unhaltbar, sagte Marmor. Die Zuschauerzahlen seien mit Blick auf die letzten zehn Jahre stabil - mit leichten Verlusten im Hauptprogramm zugunsten digitaler Kanäle. Die im November 2012 gezeigte ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod" sei die bislang am stärksten öffentlich wahrgenommene Themenwoche. Auch ein thematisch schwieriger Film wie das Kinderhandeldrama "Operation Zucker" sei mit 6,3 Millionen Zuschauern ein Erfolg gewesen, sagte ARD-Programmchef Herres. "Wir wollen die Kombination von fiktionalen und journalistischen Angeboten weiter stärken", so Herres weiter. Etwa mit Filmen über den Reichstagsbrand, Internetkriminalität und Alzheimer.

Auch die kürzlich zurückgetretene WDR-Intendantin Monika Piel war bei der Tagung anwesend. "Frau Piel hat versichert, dass es keinerlei dienstliche Gründe für ihren Rückzug gibt und sie bis mindestens April dieses Jahres amtieren wird", sagte Marmor.