Der Zeichner Lukas Jüliger ist ziemlich erledigt zurzeit. Das liegt an dem ersten großen Projekt, das er soeben zu Ende gebracht hat: seinem Comic "Vakuum". Weil das Werk eine Bildgeschichte über die lange Strecke ist, darf man es auch "Graphic Novel" nennen, um einen Modebegriff zu gebrauchen. Der ist gar nicht fehl am Platze, denn "Vakuum" hat große literarische Qualitäten. Und nahm zwei Jahre in Anspruch. Zuletzt hatte sich Jüliger an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) eine Auszeit genommen, wo der Altonaer im Studienfach Illustration eingeschrieben ist.

Geboren wurde Lukas Jüliger 1988 im Rheinland, er machte sein Abitur in Bad Neuenahr. Dann kam er nach Hamburg, um die Comic-Talentschmiede an der HAW zu besuchen.

Stilmäßig, findet er, sei er schon "ziemlich gefestigt" gewesen, als er in die Seminare an der Finkenau ging. Jüliger ist selbstbewusst, aber nicht arrogant, wenn er sagt: "Technisch habe ich nicht so viel mitgenommen im Studium." Überhaupt weiß er noch gar nicht, ob er das Studium beendet. "Eine abgeschlossene Ausbildung ist in meinem Metier wichtig, wenn man Dozent werden will oder so."

Das will Jüliger, die Künstlerseele, nicht. Mit dem Debüt "Vakuum", das eine Jugendgeschichte erzählt, wird er jetzt noch ein wenig beschäftigt sein; er gibt Interviews, plant seine "Releaseparty", die Feier zur Veröffentlichung, und dann will er ein bisschen experimentieren, seine Leute sehen. Nach Hamburg sei er vor allem gezogen, um "ein Leben zu bekommen", erwachsen zu werden - "ich habe hier die besten Freunde überhaupt gefunden".