Molotow. Kein Weg ist zu weit für Ryan McPhun, Kopf des Indie-Pop-Trios The Ruby Suns, um Inspiration zu finden. Aber wer wie er aus Auckland, Neuseeland, kommt, der ist weite Wege gewohnt, wenn es gilt, Konzerte im Ausland zu geben wie an diesem Montag im Hamburger Molotow.

Vier Alben haben die Ruby Suns bislang seit 2005 veröffentlicht, das aktuelle, "Christopher", erschien am vergangenen Freitag auf dem renommierten Label Sub Pop. Besonders auffällig ist darauf der melancholische Grundcharakter, der in Songs wie "Kingfischer Call Me" zwischen beatlastigen Synthie-Kaskaden und sphärischen Melodiebögen herausklingt. Die 80er-Jahre stehen auch Pate, besonders bei McPhuns heller Stimme, die über dem Soundfundament aus Keyboards, Bass und Gitarre schwebt.

Die - nicht weinerliche - Melancholie, die "Christopher" durchzieht, kommt auch nicht von ungefähr. Vor drei Jahren trennte sich McPhun von Freundin und Keyboarderin Amee Robinson und verkroch sich in Oslo. Und der norwegische Winter produziert nun mal selten Sommerhits. Aber wer will die auch schon hören im Februar.

The Ruby Suns, Fenster Mo 4.2., 21.00, Molotow (U St. Pauli), Spielbudenplatz 5, Eintritt 15,- an der Abendkasse; www.molotowclub.com