Greenpeace bittet zur Tauschbörse für nachhaltigen Gebrauch von Kleidungsstücken

Im Kleiderschrank von Lena Schmidt, Projektmanagerin aus Hamm, befinden sich etliche Stücke, die sie nicht mehr trägt. Platz für neue Kleider hat sie aber auch nicht. "Aussortieren? Das habe ich lange nicht mehr getan. Ich habe zwar einige Shirts und Hosen, die ich seit Langem nicht mehr anziehe. Doch so recht weiß ich nicht, was ich mit denen machen soll", sagt die 25-Jährige. In den Müll werfen? In den Altkleider-Container geben? Das sind zwar Möglichkeiten, um den Kleiderschrank auszumisten, aber nachhaltig ist das nicht. Eine bessere Idee: die Kleidertausch-Party.

Am Sonntag veranstaltet der ehrenamtliche Hamburger Arbeitskreis Greenfood der Umweltschutzorganisation Greenpeace seine erste Kleidertausch-Börse. Unter dem Namen "Winterschlussvertausch" können Hose, T-Shirt, Pullover oder Jacke kostenlos getauscht werden. Auch eine Kleiderspende ohne Tausch ist möglich. Hauptsache die Kleider sind gut erhalten und - im besten Fall - frisch gewaschen.

Der Spaßfaktor bei dieser Veranstaltung steht für Eileen Wolf, 20, Initiatorin der Aktion und Mitglied des Arbeitskreises Greenfood in Hamburg, im Mittelpunkt. "Wir möchten eine richtige Party feiern. Gleichzeitig sollen sich die Tauscher bewusst machen, welchen Wert Kleidung heutzutage in unserem Leben einnimmt. Viel zu oft landet sie im Mülleimer", sagt die Studentin.

Hintergrund der Kleider-Party ist die aktuelle Detox-(Entgiftungs)-Kampagne von Greenpeace, bei der sich die Umweltschutzorganisation für die Verbannung von insgesamt elf gefährlichen Chemikaliengruppen aus der Textilproduktion einsetzt. Im Dezember hatte der weltgrößte Jeanshersteller Levi's als elftes Unternehmen die Forderung von Greenpeace unterzeichnet und verpflichtet sich, bis 2020 alle gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien aus all seinen Produkten zu verbannen. Vor Levi's sind bereits Sportartikelhersteller wie Adidas, Puma und Nike sowie die Modemarken C&A, Mango, Zara und H&M der Forderung nachgekommen.

Die Idee der Tausch-Party ist nicht ganz neu. Die Greenpeace-Gruppe folgt dem Beispiel der Hamburger Initiative "RauschRock TauschWert", die sich selbst als "Kaleidoskop der Möglichkeiten für nachhaltigen Konsum" bezeichnet. "Uns haben die Idee und das Konzept überzeugt. Wenn es gut läuft, wollen wir natürlich weitere Tauschbörsen organisieren", sagt Eileen Wolf. Bleiben am Ende der Tauschbörse noch Kleidungsstücke übrig, werden sie an soziale Projekte gespendet.

"Winterschlussvertausch" So 27.1., 12.30-17.00, Greenpeace Winterhude (U Lattenkamp), Lattenkamp 13; www.greenpeace-hamburg.de