Hamburg. Für Rombach heißt es alles oder nichts. Überzeugend verkörpert von Christian Redl, nimmt dieser Wahnsinnige im ZDF-Krimi "Marie Brand und die offene Rechnung" Rache für ein längst vergessenes Unrecht: Vor zwölf Jahren wurde die Tochter des Ex-Polizisten ermordet. Damals fehlten die Beweise, um den verdächtigen Bruckner festzunehmen, Rombach erschoss in seiner Verzweiflung einen Kollegen, den Vater der Kommissarin Marie Brand (Mariele Millowitsch).

Nach Verbüßung seiner Strafe aus der Haft entlassen, setzt Rombach alles daran, den Mörder seines Kindes zu überführen. Sogar die Tochter des Hauptverdächtigen entführt er, um den vermeintlichen Täter so zu einem Geständnis zu zwingen. Zur Aufklärung der Entführung muss Kommissarin Brand die eigentlich längst geschlossene Mordakte noch einmal öffnen. In dieser sensiblen Situation kommt ihr ungeschickter Kollege Simmel (Hinnerk Schönemann) ins Spiel. Zwar hilft der junge Mann Brand aus der Patsche, bevor tatsächlich scharf geschossen wird. Andererseits ist er mit seiner forschen Art und seiner omnipräsenten Pistole auch immer wieder ein echter Klotz am Bein.

Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann bemühen sich redlich, den Mörder im 40 Jahre alten Fiat 500 zu fassen, aber so richtig Fahrt nimmt die Geschichte nicht auf. Was kaum verwundert, bei den Fragen, die sich die Ermittler stellen: Lassen sich Taxirechnungen fälschen? Kann ein Bestatter eine Leiche verschwinden lassen? Die Antwort dürfte in beiden Fällen auf der Hand liegen. Nur gut, dass "Marie Brand und die offene Rechnung" dann doch auf ein dramatisches Finale zusteuert, das den Puls wieder in die Höhe treibt.

"Marie Brand und die offene Rechnung", heute, 20.15 Uhr, ZDF