Vom Primaten zum Großstadt-Hipster: “The Fantastic Shadows“ stellt den Menschen ins Zentrum

CCH. Das chinesische Schattentheater ist eine der ältesten Kunstformen der Welt. Erstmals erwähnt zu Zeiten der Han-Dynastie, die das Kaiserreich von 206 vor bis 220 nach Christus beherrschte, ist das Spiel von hell und dunkel, Schatten und Licht, weltweit bekannt. Wer hat nicht schon einmal versucht, einen bellenden Hund oder eine fliegende Taube auf eine beleuchtete Wand zu zaubern.

Mit Taube und Hund geben sich die Artisten des Helianthus Dance Theater bei ihrer Show "The Fantastic Shadows - Die Welt der Schatten" aber nicht zufrieden. Auch der alleinige Einsatz der Hände reicht hier nicht aus, um die Figuren auf die Leinwand zu bringen. So entstehen mit vollem Körpereinsatz sogar menschliche Autos, die Freiheitsstatue und zahlreiche Fantasiegeschöpfe, die sich vor ausdrucksstarken Videoprojektionen durch die Schattenspielerwelt bewegen.

Inhaltlich will das Ensemble nicht nur mit den kuriosen Figuren überzeugen. Vielmehr wird der Mensch in den Mittelpunkt gerückt und seine Entwicklungsgeschichte beschrieben - vom sich aufrichtenden Primaten bis zum mobilen und hippen Großstädter. Das Schattenspiel versinnbildlicht dabei die Anpassungsfähigkeit des kreativen Menschen, der sich in Sekundenschnelle verwandeln kann und eins wird mit den Tieren, Gebäuden und Fantasiegeschöpfen. Der Mensch, der zwischen Realität und Traum, Orten und Zeiten wechselt, zwischen den verschiedenen Seiten seines Daseins.

Und so spielt auch die Vorstellungskraft des Menschen in der Welt der Schatten eine große Rolle. "Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt", wusste bereits Albert Einstein und traf damit schon Jahrzehnte zuvor den Kern von "Fantastic Shadows", der selbst ernannten Hommage an die Kraft der Fantasie.

"The Fantastic Shadows - Die Welt der Schatten" Mi 23.1., 20.00, CCH Saal 2 (S Dammtor, U Stephansplatz), Marseiller Straße, Karten zu 14,85 bis 63,20 unter T. 450 11 86 76