Knust. Für Eleni Mandell sind Menschen, die nichts von Countrymusik halten, entweder Lügner oder Ahnungslose. Sie selber hatte schon immer ein Faible für die Louvin Brothers, Hank Williams oder The Flying Burrito Brothers, auch wenn man das nicht mehr so deutlich auf dem neuen Album der 1969 in Los Angeles geborenen Sängerin und Songschreiberin hört.

"I Can See The Future" (2012) ist dennoch verwurzelt in den amerikanischen Musiktraditionen, in Gospel, Blues, Folk und Country. Natürlich spielen auch Tom Waits und Harry Nilsson eine Rolle, Eleni Mandells große Vorbilder. Aber Mandell ist keine Diebin fremder Federn, dafür stehen acht Alben, die die Kalifornierin seit "Wishbone" (1998) veröffentlicht hat. Authentisch, wie sie ist, verarbeitet sie auf "I Can See The Future" private und künstlerische Rückschläge mit so viel Gefühl, wie es eine Frau empfindet, die im neunten Monat schwanger im Studio steht. Der filigrane Sound von Produzent Joe Chiccarelli (The Strokes, White Stripes) und die Streicher- und Bläser-Arrangements von Nate Walcott (Bright Eyes) tun ihr Übriges, um kalifornische Wärme in die Platte zu zaubern. Perfekt für kalte Tage.

Eleni Mandell feat. Silvie Lewis Mo 21.1., 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Eintritt 18,-; www.elenimandell.com