Hamburg. Den Unmut der Journalistinnenvereinigung ProQuote hat sich das Münchener Nachrichtenmagazin "Focus" zugezogen. Das Blatt aus dem Burda-Verlag titelt in seiner aktuellen Ausgabe "Wir wollen keine Frauenquote!" Dazu präsentiert es "starke Frauen", die gegen "Staats-Diktat und Gleichmacherei" aufbegehren.

Gegen die Auswahl dieser Damen richtet sich nun der Protest von ProQuote: "Was heißt es für die Quote, wenn eine Sportlerin, deren Leistung sich sekundengenau messen lässt, Künstlerinnen, zu deren Beruf qua Definition das Genialische gehört, und Erbinnen, denen die Führungsposition in die Wiege gelegt worden ist, sich im ,Focus' in dieser Woche gegen sie aussprechen?", fragt der ProQuote-Vorstand seine "lieben ProQuote-Unterstützerinnen und -Fans" in einer Mail. Und die Antwort hat er auch gleich parat: "Ungefähr so viel, wie wenn man Millionäre fragt, ob man mit einem Erzieher-Gehalt über die Runden kommen kann." Zwar hat der "Focus" tatsächlich mit vielen Künstlerinnen, mehreren Erbinnen und einer Sportlerin gesprochen. Aber auch mit Managerinnen, Politikerinnen und Wissenschaftlerinnen.

ProQuote fordert nun Fans und Unterstützer auf, dem "Focus" zu erklären "warum fähige Frauen und fähige Männer aus seiner Geschichte so wenig Erkenntnis ziehen wie ein Rentner aus einem ,Bravo'-Abo". Die lustigsten Sprüche will der ProQuote-Vorstand veröffentlichen.