Im literarischen Feld war hierzulande die Gruppe 47 die nach dem Krieg maßgebliche, sie hatte die Deutungshoheit über die intellektuellen und literarischen Vorgänge in der jungen Bundesrepublik. Die Bedeutung der Clique um Hans Werner Richter, Günter Grass und Uwe Johnson hielt bis zum Ende der 60er-Jahre. Danach schwand er schleichend, und von heute aus betrachtet wirkt der Einfluss einer einzigen künstlerischen Gruppierung seltsam entrückt. Zuletzt sind zwei lesenswerte Bücher erschienen, die das Wirken der Gruppe 47 beleuchten: Zum einen ist dies eine Edition der Tagebücher des Gründers Richter ("Mittendrin. Die Tagebücher 1966-1972", Beck Verlag), zum anderen Helmut Böttigers Studie "Die Gruppe 47. Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb" (Deutsche Verlags-Anstalt). Aus Letzterer, einer gründlichen Rekapitulierung, liest der renommierte Literaturkritiker Böttiger im Literaturhaus. Dominik Geppert liest aus den Tagebüchern.

Die Gruppe 47 Lesung Do 17.1., 19.30, Moderation Rainer Moritz,, Literaturhaus (Bus 6, 172, 173), Schwanenwik 38, Karten 10,-/8,-/6,-